Zwei Schülerinnen und ein Schüler der Abschlussklasse an der GGSD Pflegeschule Pfaffenhofen absolvierten im Rahmen von Erasmus + ein zweiwöchiges Praktikum (80 Stunden) in einer spanischen Einrichtung für betreutes Wohnen. Der Bericht der Schülerin Csilla Brünenberg zeigt eindrücklich, wie professionelles Lernen durch interkulturellen Austausch gelingt – samt reflektierter Beobachtungen zu beziehungsorientierter, stressarmer Pflege:
„Vom 1. bis zum 14. September 2025 hatte ich im Rahmen eines Erasmus-Projekts die Gelegenheit, gemeinsam mit Tatjana Savic und Joschua Blümelhuber zwei Wochen bei Solvida Care an der Costa Blanca zu arbeiten. Die Einrichtung umfasst sowohl ein betreutes Wohnen als auch einen mobilen Pflegedienst. Diese Zeit war für mich sehr lehrreich und hat mir neue Perspektiven auf die Altenpflege eröffnet – insbesondere im Vergleich zur Pflege in Deutschland.
Schon zu Beginn fiel mir auf, dass die Pflegekräfte in Spanien oft weniger umfassend ausgebildet sind als in Deutschland. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass viele Bewohner weitgehend selbstständig leben und nur geringe Unterstützung im Alltag benötigen. Pflegebedürftigkeit ist hier eher die Ausnahme als die Regel. Dennoch wird den Bewohnern viel Aufmerksamkeit und Fürsorge entgegengebracht.
Besonders beeindruckt hat mich die offene und herzliche Art des Personals. Der Umgang mit den Bewohnern ist von Nähe und Vertrauen geprägt, was zu einer entspannten Atmosphäre beiträgt. Im Gegensatz zu deutschen Pflegeeinrichtungen, wo Zeitdruck und Stress häufig den Alltag bestimmen, habe ich hier keine Anzeichen von Überforderung erlebt. Diese ruhige und persönliche Betreuung scheint sich positiv auf das Wohlbefinden der älteren Menschen auszuwirken.
Zeitpläne für Aktivitäten wie Spaziergänge oder Gruppenangebote. Vieles wird spontan und flexibel gestaltet – abhängig von der Stimmung und den Bedürfnissen der Bewohner. Diese Form der Betreuung erinnert eher an ein familiäres Miteinander als an eine institutionelle Pflege, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Insgesamt hat mir dieser Einsatz gezeigt, wie unterschiedlich Pflege in verschiedenen Ländern organisiert sein kann. Vor allem die Bedeutung einer menschlichen, stressfreien Atmosphäre wurde mir bewusst. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und kann einen solchen Auslandsaufenthalt allen, die sich für Pflegeberufe interessieren, wärmstens empfehlen.“
