
Assistierter Suizid und freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken (FVET)
Wie Sie gut informiert zu einer persönlichen Haltung finden und kommunikativ mit Sterbewünschen umgehen können
Mit dem Urteil vom Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht die gesellschaftliche und politische Debatte um den assistierten freiverantworteten Suizid neu belebt. Es hat weitreichende Konsequenzen für die Begleitung alter und schwerkranker Menschen, persönlich und im Team sowie für die Einrichtungen. Wir rechnen damit und erleben auch, dass die Wünsche nach einem assistierten Suizid offensiver gestellt werden. Häufiger noch wird ein „Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken“ (FVET) gewählt. Auch das ist kein unproblematischer Weg. Es braucht über diese Wege klare Informationen.
Das Thema fordert uns heraus, unser Verständnis von Begleitung in der Tiefe auszuloten. Als Hospizbewegung dürfen wir Todeswünsche nicht einfach abwehren, mit schnellen Hinweisen auf Palliativmedizin vertrösten oder eine Begleitung abbrechen. Wir sehen suizidale Äußerungen als Chance und Aufgabe, in Beziehung zu bleiben, Beweggründe zu erkunden, Alternativen zu entdecken, aber auch Respekt vor der Not zu zeigen.
Ziel des Seminars ist es, dass Sie in Ihrem jeweiligen Arbeitsfeld aus einer reflektierten Haltung heraus mit suizidalen Äußerungen umgehen können und sich auch konzeptionell darauf einstellen. Dazu bietet das Seminar Hilfen an.
Termine: 08.07.2025 (in Präsenz)
Dauer: 8 UE
Uhrzeit: 09:00 - 16:30 Uhr
Kosten: 145 €
Veranstaltungsort:
GGSD Bildungszentrum für Pflege, Gesundheit und Soziales München
Neumarkter Str. 83
81673 München
Referent: Martin Alsheimer, Diplom-Pädagoge, Systemischer Berater, Dipl.-Trauerberater, Leitung der Hospiz Akademie der GGSD
Er war u.a. Praxisanleiter für soziale Arbeit im Pflegeheim und ist seit Jahren Ausbilder und Supervisor in Ambulanten Hospizdiensten und Hospizvereinen, Kursleiter für „Gesundheitliche Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase“. Zurzeit berät und moderiert er die Auseinandersetzung mit dem Thema „Assistierter Suizid und FVET“ in verschiedenen Hospizvereinen, stationären Einrichtungen und an Fachtagungen.
Das Seminar ermöglicht Ihnen, …
- den rechtlichen Rahmen der Sterbehilfe und die unterschiedlichen Positionen in der aktuellen Debatte genauer kennenzulernen.
- die eigene Position im Lichte von Argumenten zu betrachten oder zu entwickeln.
- die eigene Haltung zu reflektieren und zu überprüfen.
- kommunikative Hilfen für Krisengespräche zu bekommen und sich darin zu üben.
- Materialien und methodische Anregungen zu erhalten, mit denen Sie in Ihrem Team (Pflegeteam, Hospizverein) eine Auseinandersetzung anregen können.
- Pflegekräfte
- Heilerzieher/innen
- Ärzte / Ärztinnen
- Palliativkräfte
- Mitarbeitende in der Sozialen Betreuung
- Psycholog/innen
- Physio- und Ergotherapeut/innen
- Ehrenamtliche Hospizbegleiter/innen
- Interessierte
Infomaterial

Birgit Müller
Sekretariat Geschäftsführung und Hospizakademie
0911 / 377 34 - 30

Martin Alsheimer
Leitung Hospiz Akademie